Abwasser muss geordnet abgeleitet werden

Für die Ableitung von Abwasser gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Methoden: das Mischwassersystem und das Trennsystem.

Gelangen Regenwasser und Schmutzwasser beabsichtigt in einen gemeinsamen Kanal und werden zusammen (gemischt) abgeleitet, handelt es sich um eine Mischwasserkanalisation. Beim Trennsystem führt man Schmutzwasser und Regenwasser in unterschiedlichen Leitungen ab. Schmutzwasser wird einer Kläranlage zur Reinigung zugeleitet. Regenwasser wird, eventuell über ein Regenrückhaltebecken, ortsnah in ein Gewässer eingeleitet.

Im Einzugsgebiet des AZV Südholstein wird in den meisten Städten und Gemeinden nach dem Trennsystem entwässert. Auf privaten Grundstücken ist der Eigentümer für die Entwässerungsleitungen verantwortlich.

Gewässerschutz beginnt auf dem eigenen Grundstück

Entwässerungsanlagen auf Grundstücken leiten häusliches und gewerbliches Abwasser sowie Regenwasser geordnet ab. Sie müssen nach den geltenden Regeln dicht sein. Sowohl für die Herstellung der Entwässerungsanlagen als auch für deren Prüfung auf Dichtigkeit sind technische Fachkenntnisse erforderlich. Nur so können die Voraussetzungen geschaffen werden, dass die Anlagen dauerhaft den technischen Anforderungen genügen und damit dem Schutz der Umwelt dienen.

In der DIN 1986 "Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke - Teil 30: Instandhaltung" wird vorgeschrieben, dass Abwasserleitungen auf Dichtheit zu prüfen sind. Eine Dichtheitsprüfung der Regenwasserleitungen auf Wohngrundstücken ist nicht erforderlich.

Die Grundstücksentwässerung beginnt, je nach Ortssatzung, an der Grundstücksgrenze oder am Übergabeschacht in der Nähe der Grundstücksgrenze.

Die Grundstücksentwässerungsanlagen können aus folgenden Elementen bestehen:

  • Rohrleitungen, die Schmutz- und/oder Regenwasser ableiten
  • Kontroll- und Übergabeschächte
  • Spül- und Reinigungseinrichtungen
  • Hebeanlage
  • abflusslose Sammelgrube (bei dezentraler Entwässerung)
  • Hauskläranlage mit technischer Belüftung oder Verrieselungsanlage (bei dezentraler Entwässerung)
  • Abwasserteich (bei dezentraler Entwässerung)
  • Schmutzwasser
  • Regenwasser

Schmutzwasser

Entwässerungsleitungen sind in der Regel nicht sichtbar, weil sie fast immer im Boden versteckt liegen. So auch die Schmutzwasserleitungen, die man nicht bemerkt, solange sie funktionieren und das Schmutzwasser vom privaten Grundstück zum öffentlichen Kanal der Kommune leiten.

Teile der Schmutzwasserleitungen kann man einfach und regelmäßig kontrollieren, wenn diese sichtbar im Keller des Gebäudes verlegt wurden. Außerhalb des Gebäudes ist eine optische Kontrolle in der Regel nur durch Fachfirmen möglich. Diese werden spätestens dann eingeschaltet, wenn es zu Verstopfungen oder Abflussschwierigkeiten kommt.

Verstopfungen können auftreten, wenn zum Beispiel

  • sperrige Gegenstände in die Rohrleitung gelangt sind, die sich dort festsetzen
  • Baumwurzeln über undichte Stellen in die Leitung wachsen und diese zuwuchern
  • Ablagerungen den Querschnitt der Leitung nach und nach zusetzen

Die Beseitigung der Verstopfung sollte dann durch eine qualifizierte Sanitärfachfirma oder eine Rohrreinigungsfirma behoben werden. Außerdem ist es sinnvoll, die Ursache der Verstopfung feststellen zu lassen und Abhilfe zu schaffen.

Wichtig ist in jedem Fall, dass eine Zugangsmöglichkeit zur Rohrleitung gegeben ist. Am besten geeignet sind Kontrollschächte. Auch Reinigungsöffnungen an der Leitung im Gebäude sind hilfreich.

Regenwasser

Regenwasser wird meistens getrennt vom Schmutzwasser abgeleitet. Es wird im Regenwasserkanal der Straße gesammelt und möglichst ortsnah in ein Gewässer eingeleitet.

Regenwasser gehört nicht in den Schmutzwasserkanal. Deshalb werden die Leitungen bereits auf dem Grundstück streng getrennt. Das Wasser aus Regenrinnen, von Carports, Terrassen und Wegen wird in der Regenwasserleitung gesammelt, sofern es nicht direkt im Garten versickert.

Garten- und Regenwassernutzung